Montag, 5. November 2012

Zur Lage der Pensionkassen

Ein schlechtes Anlagejahr 2011 hat die Unterdeckung der Schweizer Pensionskassen deutlich grösser werden lassen. Bei den Öffentlichrechtlichen war das Loch besonders gross. 

Die Unterdeckung der Pensionskassen stieg 2011 laut provisorischen Zahlen des Bundesamtes für Statistik (BFS) um 23,2 Prozent auf 41,8 Milliarden Franken. Bei öffentlichrechtlichen Einrichtungen lag die Unterdeckung bei 35,1 Mrd. Fr., bei privatrechtlichen Einrichtungen bei 6,7 Mrd. Fr., wie das BFS am  Montag mitteilte. 

Die Bilanzsumme der Einrichtungen der Beruflichen Vorsorge (BVG) stieg leicht auf 625,9 Mrd. Fr. (+0,8 Prozent). Während die Investitionen in Immobilien zunahmen, sanken jene in Aktien. Aus den Vermögensanlagen resultierte netto ein Minus von 748 Millionen Franken. Diese Zahl ist laut BFS aber nur bedingt aussagekräftig, da die Statistik erst auf einer Stichprobe basiert. Im kommenden Frühling liegt die definitive Version vor.

Die Lage hat sich im 3. Quartal des laufenden Jahres allerdings aufgehellt: Private sowie öffentlich-rechtliche Kassen haben im dritten Quartal 2012 von der positiven Entwicklung der Finanzmärkte profitiert. Der durchschnittliche vermögensgewichtete Deckungsgrad der privatrechtlichen Kassen stieg um 2,5 Prozentpunkte auf 107,3 Prozent, jener der öffentlich-rechtlichen Kassen mit Vollkapitalisierung um 2,2 Prozentpunkte auf 96,7 Prozent. Die öffentlich-rechtlichen Kassen mit Staatsgarantie wiesen im dritten Quartal einen Deckungsgrad von 74,6 Prozent auf. Dies geht aus dem am vergangenen Freitag veröffentlichten Pensionskassen-Monitor der Anlagegesellschaft Swisscanto hervor. 

Erfasst werden vom BFS in der BVG-Statistik 2190 Vorsorgeeinrichtungen mit reglementarischen Leistungen und aktiven Versicherten. Insgesamt waren 3,8 Millionen Personen versichert: 2,6 Prozent mehr als im Vorjahr. 622'000 Personen (+3,7 Prozent) bezogen eine Rente. 32'000 Personen liessen sich 2011 ihr Kapital, das im Durchschnitt 173'100 Franken betrug, auszahlen. Damit verlangten 5,7 Prozent mehr Personen eine Kapitalauszahlung. Im Vorjahr hatte die durchschnittliche Auszahlung noch 181'800 Franken betragen.

Quelle: Agenturen

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